Pflanze des Monats

Linde (Tilia)

Die Linde ist der Baum des Jahres 2021.

Von der Linde sagt man, sie würde 300 Jahre lang kommen, 300 Jahre lang bleiben und 300 Jahre lang gehen.

In Österreich gibt es 3 natürlich vorkommende Arten von Linden: die Sommerlinde oder Großblättrige Linde (Tilia platyphyllos), die Winterlinde oder Kleinblättrige Linde (Tilia cordata) und die ungarische Silberlinde (Tilia tomentosa). Da sich die Lindenarten untereinander auch kreuzen, findet man oft sogenannte Bastarde.

In der germanischen Mythologie ist die Linde der Wohnsitz der Göttin Freya, der Schutzherrin der weiblichen Gerechtigkeit. Es gibt fast keinen Dorfplatz, wo nicht eine Linde steht. Sie war das Zentrum von Geselligkeiten und Tanz. Manchmal befand sich der Tanzboden sogar im Geäst. Unter der Dorflinde wurde nicht nur getanzt, sondern auch Gericht gehalten. Die Linde gilt als der Baum der Wahrheit. Die Linde schützt auch vor Hexen und bösem Zauber, und ein Amulett aus Lindenbast schützt vor dem bösen Blick.

Da die Rinde der Linde reich an Bastfasern ist, wurde sie in der Jungsteinzeit (Neolithikum) für die Herstellung von Schnüren und Seilen verwendet.

In der Naturheilkunde verwendet man die Sommerlinde und die Winterlinde.

Unterschied Sommerlinde und Winterlinde

Die beiden Lindenarten sind sehr ähnlich und daher an ihren Holzmerkmalen fast nicht zu unterscheiden. Am einfachsten kann man die beiden Arten an den Blättern, Blüten und Früchten unterscheiden.

Inhaltsstoffe: Schleim, Gerbstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl, Farnesol, Wachs, ...

Eigenschaften: schweißtreibend, nervenberuhigend, entzündungshemmend, hustenlindernd, diuretisch, ...

Verwendung: Erkältung, Husten, Fieber, Grippe, Bluthochdruck, Gicht, ...

Pflaster bei Brandwunden

Frische Bastrinde mit etwas Wasser mixen und auf die Brandwunde legen.

Lindenrindentee

1 TL Lindenrinde mit ca. 1/4 Liter Wasser aufkochen und gleich danach abseihen. Dieser Tee hilft gegen schmerzhaftes Urinieren und Unterleibsschmerzen

Lindenblütentee

2 TL frische Blüten oder 1 TL getrocknete Blüten mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. 3 Tassen davon am Tag verteilt trinken. Dieser Tee hat eine stark schweißtreibende Wirkung und hilft gegen Erkältungen und grippale Infekte.

Lindenblüten-Tinktur

Ein Schraubglas ca. 1/3 voll mit Lindenblüten füllen und mit 40% Ansatzkorn das Glas auffüllen. Diesen Ansatz an einen hellen und nicht zu kühlen Ort stellen und ab und zu schwenken. Nach 6 bis 8 Wochen den Ansatz abfiltrieren und die Tinktur dunkel und kühl lagern. Von dieser Tinktur nimmt man bei Bedarf ein- bis dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein. Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie gerne mit Wasser verdünnen. Diese Tinktur hilft gegen Verdauungsbeschwerden, Verkühlungen, Kopfschmerzen, Migräne und Schlaflosigkeit. Äußerlich kann man die verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen zur Abheilung von Wunden verwenden.

Menschen, die depressiv oder schwermütig sind, sollten sich längere Zeit unter einem blühenden Lindenbaum aufhalten. Der Duftstoff Farnesol hat auf uns Menschen einen beruhigende Wirkung.

Auch in der Küche wurde die Linde schon immer verwendet, frische Blätter kann man als Salat zubereiten.

Eingelegte Lindenblätter

Große Lindenblätter in Salz- und Essiglake einlegen und wie Weinblätter für Rouladen verwenden.

Apfel-Lindenblüten-Gelee

Blüten mit Apfelsaft übergießen und für 48 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen. Nach dieser Zeit diesen Ansatz abfiltrieren und mit Weißwein auf  3/4 Liter aufgießen und mit Gelierzucker einkochen.

zurück

© 2021 Seite Impressum