Pflanze des Monats

Birke (Betula)

Die Birke war eine der ersten Pflanzen in der Tundra nach dem Rückzug der Gletscher.

Es gibt ca. 60 verschiedene Arten von Birken. Bei uns gibt es die Moor-Birke (Betula pubescens) und die Hänge-Birke (Betula pendula). In der Naturheilkunde werden beide Arten verwendet, da sie die gleichen Inhaltsstoffe haben. Da sich Moor- und Hängebirken oft kreuzen, gibt es auch viele Hybriden.

In vielen Kulturen wird die Birke als heiliger Baum verehrt. Bei den Germanen war sie der Baum der Göttin Saga, der Göttin der Dichtung. Bei den Kelten war sie der Baum der Frühlingsgöttin Brigid. Bei den sibirischen Schamanen gilt sie als »Weltenbaum«; bei den nordamerikanischen Schamanen als Initiations- und Ritualbaum, um das Reich der Götter zu bereisen. Bei uns wurde früher die Birke oft als Maibaum verwendet.

Heutzutage werden die Wege entlang der Fronleichnamsprozession mit Birken geschmückt. Von diesen Birken nehmen sich die Gläubigen Zweige mit nach Hause, die im Herrgottswinkel aufgehängt werden. Diese Zweige sollen die Bewohner vor Krankheiten schützen.

Auf den Stämmen von Birken findet man öfters Pilze. Fast immer ist das der Birkenporling (Piptoporus betulinus). Dieser wird in der Naturheilkunde als feines Pulver direkt eingenommen oder als Tee gegen Magenleiden getrunken. Birkenporlinge sind geschützt und dürfen daher in der freien Natur nicht gesammelt werden.

Inhaltsstoffe: Betulin, Säuren, Gerbstoff, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Saponine, Harz, Natron, Farbstoffe, ...

Eigenschaften: entzündungshemmend, schweißtreibend, entgiftend, diuretisch, steinlösend, ...

Verwendung: gegen Gicht, Nierenleiden, Schuppen, Frühjahrsmüdigkeit, Hautprobleme, Geschwüre, ...

Völlbäder aus frischen Birkenblättern

2 Handvoll frische Birkenblätter mit 10 Liter kochendem Wasser übergießen, dann zugedeckt 10 bis 15 Minuten ziehen lassen, und danach abseihen. Diese Abkochung ins Badewasser gießen und 15 bis 20 Minuten darin baden. Dieses Bad wirkt reinigend und nierenstärkend.

Birkenzucker (Xylitol)

Birkenzucker wird aus der Rinde der Birke hergestellt, und besitzt eine starke Anti-Karies-Wirkung, und kann daher als Zahnpasta verwendet werden. Birkenzucker wird auch oft als Zuckerersatz verwendet; dabei sollte man aber beachten, daß Birkenzucker ab einer Menge von 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht abführend wirken kann.

ACHTUNG! Wer Hunde oder Katzen hat, sollte sehr genau darauf achten, daß die Tiere nichts mit Birkenzucker fressen, denn schon kleinste Mengen sind für sie tödlich.

Birkensaft-Gewinnung

Der Birkensaft wird Mitte März bis Anfang Mai gewonnen. Dazu braucht man eine Birke, die 1 m über dem Boden mindestens einen Durchmesser von 20 cm hat.

Werkzeug:

Anleitung:

Den Saft am besten im Kühlschrank aufbewahren und davon 3mal täglich ein Schnapsglas trinken. Birkenwasser wirkt blutreinigend, entwässernd und vitalisierend, und hilft die Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben. Da Birkenwasser stark entwässernd wirkt, sollte eine Kur von 3 bis max. 6 Wochen vorher mit dem Arzt abgeklärt werden.

Da Birkensaft sehr schnell zum Gären anfängt, kann man in auch als Met einkochen.

Birken-Met

Birkensaft mit den restlichen Zutaten vermischen, alles in einem großen Topf für ca. 5 Minuten aufkochen lassen, danach abschäumen. Den Met abfiltrieren und in Flaschen füllen.

Birkenbutter

2 bis 3 EL Birkenknospen mit einem Mörser fein zermahlen, und mit 100 g Butter und einer Prise Salz vermischen.

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