Pflanze des Monats
Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota)
Der Name der Wilden Möhre kommt daher, daß im Zentrum der weißen Blütendolde eine dunkle schwarze »Mohrenblüte«
ist. Die wilde Möhre gehört zu den Doldenblütlern – zu dieser Gattung gehören auch viele giftige Pflanzen wie
der Gefleckte Schierling (Conium maculatum). Da sich diese Pflanzen oft sehr schwer erkennen lassen, sollte
man Pflanzen aus der Gattung der Doldenblütler nur sammeln, wenn man sich ganz sicher ist.
Die Wilde Möhre ist gut zu erkennen. Im ersten Jahr bildet die Wilde Möhre eine bodenständige Rosette, und erst im
zweiten Jahr ab Juni bis Oktober blüht die Wilde Möhre.
- Wuchshöhe: 30 cm bis zu 120 cm
- Blätter: gefiedert, relativ klein und zwei- bis dreifach gegliedert; beim Zerreiben Geruch nach Karotte, Anis
oder Fenchel
- Blüte: die meisten Blütendolden haben in der Mitte die schwarze »Mohrenblüte« (auch: »Scheininsekt«); vor und
nach der Blüte rollt sich die Dolde zu einem Nest zusammen; auffällige abstehende Hüllblätter
- Stängel: fein behaart
Eigenschaften: harntreibend, beruhigend, schleimlösend, verdauungsfördernd, wurmtreibend, immunstärkend,
blutreinigend, ...
Verwendung: gegen Darmparasiten, bei Husten, Verdauungsbeschwerden, Hautunreinheiten, Sodbrennen,
Blasenentzündung, Menstruationsbeschwerden, Blähungen, Prostatabeschwerden, ...
Inhaltsstoffe: Vitamin C, Vitamin A, Vitamin B, Zucker, Pektine, Farbstoffe, Flavenoide,
ätherisches Öl, Carotinoide nur in Spuren, ...
Hauptsächlich wird die Wilde Möhre in der Küche verwendet. Alle Teile der Pflanze sind eßbar.
- Die Blätter erntet man am besten ab April bis Juni; später verholzen sie. Ich verwende sie in Salaten und
Pestos.
- Die reifen Samen erntet man ab Ende September. Sie werden von mir als Brotgewürz oder als Tee verwendet. Der
Geschmack erinnert an Anis oder Fenchel.
- Die Wurzel erntet man am besten im Herbst von der einjährigen Pflanze, die noch nicht geblüht hat. Sie schmeckt
sehr süß und wird wie die Gartenkarotte in der Küche verarbeitet.
Die Wurzel eignet sich auch sehr gut zum Fermentieren.
Grundrezept fürs Fermentieren mit Salzlake
- Gemüse klein schneiden oder hobeln und in ein Glas schichten.
- 2%-ige Salzlake herstellen: 20 g Salz in 1 Liter abgekochtem Wasser auflösen.
- Gemüse komplett mit Lake bedecken.
- Deckel lose drauflegen oder mit einem Leinen- oder Baumwolltuch gut abdecken. Das Gas, das beim Fermentieren
entsteht, muß entweichen können.
- 3 bis 5 Tage bei Raumtemperatur im Dunkeln stehen lassen, damit die Milchsäuregärung in Gang kommt –
kleine Blasen bilden sich und steigen an die Oberfläche. Wenn die Milchsäuregärung im Gang ist, darf das Glas auch
kühler gelagert werden, aber nicht unter 15 °C.
- Sobald die Lake trüb ist und die Farbe des Gemüses blasser wird, ist das Gemüse fertig fermentiert. Dies ist je
nach Gemüseart unterschiedlich. Wilde Möhren und Karotten sind meisten nach 2 bis 3 Wochen
fertig.
Wer will, kann auch Gewürze dazugeben – ich verwende gerne Ingwer oder Kurkuma.
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