Pflanze des Monats

Wohlriechendes Veilchen (Viola odorata)

Das Veilchen ist ein Symbol für Demut, Zartheit, Jungfräulichkeit, Frühling, Hoffnung, Fruchtbarkeit, Treue und Liebe.

Das Veilchen war im griechischen und römischen Altertum eine heilige Pflanze. Am Festtag zu Ehren von Saturn bekränzten sich die Feiernden mit Veilchenblüten. Auch dem Gott Pan wurden Veilchensträuße dargebracht. Bei den Griechen hieß es, wenn die holde Frühlingsgöttin Persephone aus der Unterwelt emporsteigt, um die Fluren neu zu beleben, daß unter ihren Schritten Veilchen aufblühen.

Noch heute werden in der Bretagne am Karfreitag Veilchen ausgesät, um den Frühling herbeizulocken.

Frühlingsgedicht von Eduard Mörike (1804–1875)

Er ist's.

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
  Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

In der Naturheilkunde wurde das Veilchen schon von Hippokrates gegen allerlei Beschwerden wie Sehstörungen, Kopfschmerzen und Melancholie verwendet.

Eigenschaften: abschwellend, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzlindernd, ...

Inhaltsstoffe: Saponine, Bitterstoffe, Alkaloid Violin, Cyamin (blauer Farbstoff), Flavonoide, Glykoside, Salizylsäure, Schleimstoffe, ...

Verwendung: bei Bronchitis, Katarrhen der oberen Luftwege, Halsentzündungen, Fieber, Kopfschmerzen, Nervosität, Angstzuständen, Narben, Ekzemen, Pickeln, Hautschuppen, ...

Veilchensalbe nach Hildegard von Bingen

»Wer Kopfweh hat, der salbe mit dieser Salbe die Stirn in der Quere, und es wird ihm besser gehen. Aber auch wer irgendwelche Geschwüre in seinem Körper hat, der verwende diese Salbe. Und wo der Krebs und andere Würmer einen Menschen das Fleisch zerfressen, soll darüber gesalbt werden, und die Würmer werden sterben, wenn sie davon gekostet haben.«

Die frisch geernteten Veilchen zerkleinern. Ziegenfett im Wasserbad schmelzen, Ölivenöl und Veilchen dazugeben. Alles ca. 1/2 Stunde leicht dahinsimmern lassen. Das Ganze 24 Stunden stehen lassen, danach nochmals alles aufschmelzen und durch ein Tuch die Salbe abfiltrieren. Salbe kühl und trocken lagern.

Die Veilchensalbe wird zur Behandlung von Narben verwendet. Frische OP-Wunden heilen schneller zu, und es gibt keine Wülste und Verwachsungen. Diese Salbe wird auch oft zur Behandlung von gutartigen Hautzysten oder zur Behandlung von Hautschäden durch Röntgenstrahlen verwendet.

Veilchensirup

Veilchenblüten und Zitronenscheiben mit kochendem Wasser übergiessen und 24 Stunden zugedeckt stehen lassen. Dann 1 kg Zucker hinzugeben und aufkochen. Sirup abfiltrieren und in eine Flasche oder ein Glas abfüllen. Kühl und dunkel aufbewahren. Bei Husten, Halsschmerzen oder Katarrhen der oberen Luftwege 3mal täglich 1 Teelöffel von diesem Sirup einnehmen.

Die frischen Blüten eignen sich auch sehr gut zum Kandieren

Zucker in Wasser auflösen und für ca. 5 Minuten aufkochen. Die Zuckerlösung auskühlen lassen. Blüten am Stängel fassen und in den Sirup tauchen. Dann kurz abtropfen lassen und auf ein Backblech, das mit Backpapier ausgelegt ist, legen. Die Blüten sollten rundum mit Sirup benetzt sein. Den Sirup kurz antrocknen lassen, bis es sich klebrig anfühlt und danach die Blüten mit Kristallzucker bestreuen.

Zum Trocknen gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder die Blüten 5 bis 7 Tage an einem warmen Ort lufttrocknen lassen, oder im Backrohr bei ca. 60°C Umluft für ca. 2 Stunden trocknen. Dabei den Ofen ein wenig offenstehen lassen, um die verdampfende Flüssigkeit entweichen zu lassen. Danach die Blüten luftdicht in einer Dose aufbewahren. Diese Blüten halten sich bis zu 3 Monate.

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