Pflanze des Monats

Bärlapp (Lycopodium clavatum)

Bärlapp gehört zu den ältesten Gewächsen auf der Erde. Man fand Bärlappgewächse in Australien in alten Ablagerungen, die rund 420 Millionen Jahre alt sind.

Bärlapp wurde schon in der Steinzeit von den Menschen als Heilpflanze und Schamanenpflanze verwendet. Bärlapp gehört auch zu den Berufkräutern, welche vor bösem Zauber schützen sollen. Wenn man ein Stück Bärlapp zu einem Gerichtsprozeß mitnimmt, dann gewinnt man diesen. Auch bei den Kelten wurde der Bärlapp als Amulett getragen, und schützte somit den Träger gegen Schaden. Dieser Bärlapp durfte weder mit bloßer Hand noch mit eisernen Geräten geerntet werden, sondern nur mit einem »Sagus« (geweihtes Tuch) gepflückt werden. Der Druide mußte dabei weiß gekleidet und barfuß sein. Vorher wurde noch Brot und Wein geopfert.

Die schwefelgelben Blütensporen wurden oft für rituelle Zwecke genutzt. Wenn man sie ins Feuer wirft, verpuffen sie mit leuchtenden Funken. Daher werden diese Sporen auch als Hexenmehl bezeichnet.

Auch heutzutage werden diese Sporen noch gerne für pyrotechnische Effekte verwendet. Die deutsche Band Rammstein verwendete für ihre Amerika-Tournee 2012 ca. 4 Tonnen. Dies entspricht ungefähr 1/3 der chinesischen Jahresernte.

Bärlappe gehören zu den streng geschützten Pflanzen (rote Liste) und dürfen daher in freier Natur nicht gesammelt werden. Es gibt ungefähr 400 Arten von Bärlappgewächsen, wobei einige auch giftig sind.

In der Naturheilkunde wird hauptsächlich der Keulenbärlapp (Lycopodium clavatum) verwendet. Oft wird der Tannenbärlapp mit den Keulenbärlapp verwechselt. Tannenbärlapp (Huperzia selago) ist giftig, er wurde früher als Abtreibungsmittel verwendet, in Polen hat er auch den Beinamen »Weibertod«.

Eigenschaften: blutstillend, schmerzstillend, harntreibend, kühlend, ...

Inhaltsstoffe: Alkaloide, Flavonoide, Glycerin, fettes Öl, Hydrokaffeesäure, Zitronensäure, Apfelsäure, ...

Verwendung: hauptsächlich werden die Sporen verwendet; bei Wunden, nässenden Hautausschlägen, Harnwegsentzündungen, Gicht, Leberstauungen, ...

Das Kraut wird heutzutage in der Naturheilkunde nur mehr selten verwendet, es enthält Alkaloide und diese können zu allergischen Reaktionen führen.

Bärlappsporen sind eines der besten Wundheilmittel für Schürfwunden.

Einfach Sporen auf die wunde Stelle streuen. Bärlappsporen wurden früher auch gerne als Popo-Puder für Babies verwendet.

Bärlappsporen-Kaltauszug

2 TL Bärlappsporen mit 1/4 l kaltem Wasser übergießen und über Nacht zugedeckt ziehen lassen. Am nächsten Tag abseihen und über den Tag verteilt trinken. Dieser Kaltauszug hilft bei Nieren- und Blasenleiden.

Bärlappkraut-Tee

1 TL Kraut mit 1/4 l heißem Wasser übergießen, max. 1 bis 2 Minuten ziehen lassen und abseihen. Diesen Tee 1/2 Stunde vor dem Essen trinken. Dieser Tee wurde früher bei Leberleiden, wie Leberzirrhose getrunken. Maria Treben empfahl diesen Tee auch bei Gicht, wenn sich die Gelenke schon deformiert hatten.  

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