Pflanze des Monats

Rotbuche (Fagus sylvatica)

Eine alte Volksweisheit sagt, bei Gewitter: »Vor Eichen sollst du weichen, vor Fichten sollst du flüchten, auch Weiden sollst du meiden, doch Buchen sollst du suchen.«

Die Buche ist der bei uns am meisten verbreitetste und am besten angepaßte Laubbaum. Buchen können bis zu 900 Jahre alt werden; die ältesten Exemplare bei uns sind ca. 300 Jahre alt. Die Krone einer Buche kann bis zu 500 m2 groß werden.

Für die Germanen war die Buche der Sitz der Göttin Frigg, der Gemahlin von Odin. Und aus Buchenholz stellten die Germanen ihre Runen her. Darum wird vermutet, daß das Wort Buch von der Buche abgeleitet ist. Später wurde das Buchenholz auch für den Buchdruck verwendet.

Eigenschaften: entzündungshemmend, antibakteriell, zusammenziehend, schleimlösend, ...

Verwendung: bei Fieber, gegen Geschwüre, Husten, Gicht, ...

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, fettes Öl, Palmitin, Stearin, Zucker, Blausäure, Glykoside, Kalzium, Fagin, Saponine, Oxalsäure, Guajacol und Kreosot im Holz, ...

Teer aus Buchenholz (Kreosot): Kreosot wird durch trockene Destillation nur aus Buchenholz hergestellt. Hauptsächlich wird dieser Teer in der Tiermedizin bei Huftieren gegen Strahlfäule verwendet. Früher wurde Kreosot auch gegen Husten und Zahnschmerzen bei uns Menschen angewendet. In letzter Zeit wird dem Teer aber eine krebserregende Wirkung (durch giftige Phenole) nachgesagt. Daher sollte er nur noch in kleinen Mengen angewendet werden.

Bucheckern: die Früchte der Buche sind sehr ölhaltig (40%). Man kann die Bucheckern als Mandelersatz verwenden; wegen der enthaltenen Blausäure schmecken sie wie Mandeln, jedoch sollte ein erwachsener Mensch nicht mehr als 30 Stück davon auf einmal essen. Wie viel Blausäure enthalten ist, hängt sehr stark von der Lage des Baumes ab. Bucheckern kann man auch sehr gut als Mehlersatz verwenden. Früher wurden die gerösteten Früchte auch als Kaffeeersatz verwendet. Durch das Wässern und Rösten der Bucheckern baut sich ein Teil der giftigen Substanzen ab.

Buchenlikör

Die Buchenblätter, den Kandiszucker und den Wodka in eine Flasche füllen, und gut verschlossen an einen hellen, nicht zu kühlen Platz stellen. Den Ansatz ab und zu schwenken. Nach 2 Wochen den Ansatz durch ein Sieb abseihen. Teelöffelweise genommen, soll dieser Likör zu gutem Schlaf verhelfen.

Unterscheidung: Rotbuche – Hainbuche

Die Hainbuche wird oft wegen ihres Namens und der Ähnlichkeit mit der Rotbuche verwechselt. Es handelt sich aber um einen ganz anderen Baum; tatsächlich gehört die Hainbuche zu den Birkengewächsen.

Am besten unterscheidet man die beiden Baumarten an den Blättern, den Früchten und am Stamm.

Rotbuchenblätter sind leicht geriffelt, glatt und verfärben sich im Herbst orangegelb. Die Rotbuchenfrüchte, die Bucheckern, sind braun und stehen einzeln. Rotbuchenstämme sind sehr glatt und hellbraun.

Hainbuchenblätter sind stark geriffelt, die Oberfläche ist leicht rauh und sie verfärben sich im Herbst goldgelb. Die Hainbuchenfrüchte, die Hainbuchennüsschen, sind grün und wachsen in Trauben, und sie enthalten keine Giftstoffe. Hainbuchenstämme sind bräunlich und rissiger.

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