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Schon im alten Ägypten wußte man von der Wirkung dieser Pflanze. Der Rainfarn wurde zur Einbalsamierung von Mumien verwendet, denn die enthaltenen Gerbstoffe schützen den Körper bis zu einem gewissen Grad vor dem Verwesungsprozeß.
Im Mittelalter wurde der Rainfarn als Tee gegen Spül- und Madenwürmer getrunken, daher hat er auch den Beinamen Wurmkraut. Da der Rainfarn giftig ist, wird er heutzutage nicht mehr als Heilpflanze in der Naturheilkunde verwendet. Auch beim Pflücken ist Vorsicht angeraten, die Haut kann gereizt und allergisch auf den Rainfarn reagieren.
Eigenschaften: wurmtreibend, verdauungsfördernd, menstruationsfördernd, giftig, ...
Verwendung: wegen seiner Giftigkeit nicht mehr in der Naturheilkunde verwendet - nur in der Homöopathie; als natürlicher Insektenschutz; als Färber-Pflanze
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle wie das giftige Thujon, Alkaloide, ...
Insekten mögen den Geruch des Rainfarns überhaupt nicht. Im Mittelalter hängte man das Kraut in Fenster und Türen, um sich so vor Fliegen und Motten zu schützen.
Früher pflanzte man den Rainfarn auch rund um Erdäpfelfelder. Es gibt dazu auch eine wissenschaftliche Studie, die belegt, daß sich der Käferbefall dadurch tatsächlich um 60 bis 100 Prozent reduzieren ließ.
Das Mulchen von Gemüse- und Salatbeeten mit getrocknetem Rainfarn soll die lästigen Schnecken vertreiben. Auch gegen Ameisen und Wespen soll der Rainfarn helfen – einfach frisch blühende Triebe ins Nest stecken, und die Wespen oder Ameisen suchen sich einen neuen Nistplatz.
Um Hunde, Katzen und Hühner vor Flöhen, Läusen und Milben zu schützen, streute man das getrocknete Kraut großzügig an deren Schlafplätzen und Nestern aus – oft auch mit getrocknetem Walnußlaub vermischt.
Auch bei der Vorratshaltung wurde der Rainfarn verwendet: die Senner auf den Almen legten den Rainfarn zwischen den Käselaiben aus, um Ungeziefer fernzuhalten.
Der Rainfarn wird noch immer als Färber-Pflanze verwendet. Mit Alaun als Beizmittel ergeben die Blütenköpfchen des Rainfarns ein kräftiges Dunkelgelb. Für 100 Gramm Wolle braucht man 400 Gramm frische Rainfarn-Blüten.
Der Rainfarn gehört auch zu den Wetterpflanzen und wurde mit Beifuß, Johanniskraut, Königskerze und Eisenkraut bei aufziehendem Gewitter, um größere Unwetter zu vermeiden, verräuchert. Daher wird der Rainfarn in manchen Gebieten auch als Donner- oder Blitzkraut bezeichnet. Vorsicht beim Räuchern, auch hier ist der Rainfarn giftig. Eine Rainfarnräucherung ist während der Schwangerschaft unbedingt zu vermeiden – sie kann zur Fehlgeburt führen.
Der Rainfarn gehört auch zu den sogenannten Kompaßpflanzen. Das bedeutet, daß er im Sommer im vollen Sonnenlicht seine Blätter nach Süden ausrichtet.
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