Pflanze des Monats

Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca)

Das Herzgespann wurde schon im Mittelalter gegen verschiedene Herzkrankheiten verwendet. Im ersten deutschsprachigen Kräuterbuch, dem »Gart der Gesundheit« von Peter Schöffer (1425–1503) findet man folgenden Eintrag: »diss krut gestoissen und den safft genutzet benympft das wee dess hertzen und machet dem hertzen gut geblüde«. Das Wort »gespann« bedeutet im damaligen Sprachgebrauch »Krampf«. Das zeigt, wie sehr das Herzgespann für seine krampflösende Wirkung geschätzt wurde.

Das Herzgespann gehört zu den stark geschützten Pflanzen und darf in freier Natur nicht gesammelt werden. Herzgespann kann man sehr gut im eigenen Garten anbauen. Wenn sich das Herzgespann wohl fühlt, vermehrt es sich auch sehr stark von selbst.

Eigenschaften: beruhigend, blutdrucksenkend, durchblutungsfördernd, herzstärkend, krampflösend, wehenfördernd, herzfrequenzsenkend, ...

Verwendung: Bei verschiedenen Herzleiden - wie Herzrasen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, hohem Blutdruck, Angstzuständen, Schlafstörungen, Schilddrüsenüberfunktion, ...

Achtung: In der Schwangerschaft darf man Herzgespann nicht verwenden, weil die Gebärmutter zu Kontraktionen angeregt wird, und dadurch könnte es zu frühzeitigen Wehen kommen.

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Alkaloide, ätherische Öle, Glykoside, vor allem die herzwirksamen Iridoidglykoside, ...

Herzgespann-Tee

2 TL Herzgespann mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Davon 1 bis max. 3 Tassen Tee am Tag trinken. Wie bei allen Tee-Kuren sollte ein Tee nie länger als 3 bis 6 Wochen lang getrunken werden und die Tee-Kur sollte auch immer vorher mit einem Arzt abgeklärt werden. Bei normaler Anwendung des Herzgespanns gibt es keine Nebenwirkungen. Wenn man aber Herzgespann in sehr großen Mengen einnimmt, kann es zu Bauchschmerzen, Erbrechen, blutigem Durchfall und großem Durst kommen. Dieser Tee hilft bei nervösen Beschwerden und Angstzuständen (hat eine ähnliche Wirkung wie Baldrian), und bei verschiedenen Herzleiden.

Das Herzgespann wird oft mit anderen herzstärkenden oder beruhigenden Heilpflanzen kombiniert. Dazu eignen sich Baldrianwurzel, Melissenblätter, die Blüten und Blätter des Weißdorns, Zitronenverbene, Johanniskraut, Mistelkraut, Wolfstrapp, ...

Herzgespann-Tinktur

1 Handvoll Herzgespannblätter und -blüten in ein Schraubglas geben, mit ca. 1/4 l Ansatzschnaps (40%) übergießen und gut verschließen. Dieses Glas an einem hellen Ort 3 bis 4 Wochen stehen lassen. Einmal täglich schütteln. Nach 3 bis 4 Wochen abfiltrieren und dunkel und kühl lagern. Von dieser Tinktur nimmt man zur Herzstärkung ein- bis dreimal täglich 3 bis 6 Wochen lang 10–15 Tropfen ein. Die Einnahme der Tinktur sollte aber immer vorher mit einem Arzt abgeklärt werden.

In der Küche wird das Herzgespann nur sehr selten als Gewürzkraut bei Linsen- oder Erbsensuppe verwendet.

Herzgespann gehört auch zu den Färberpflanzen – man kann Textilien damit dunkelgrün färben.

zurück

© 2018 Seite Impressum