Pflanze des Monats

Rettich oder Radi (Raphanus sativus)

Schon Pfarrer Kneipp sagte über den Rettich: »So wie der Wirt die Lumpen herauswirft, wirkt der Rettich auf den Magen. Er ist ein echter Kaminputzer für den Unterleib.«

Radi hat immer Saison, im Frühling die frischen Radieschen, im Sommer der Weiße Bier-Rettich im Biergarten zu einem frischen kühlen Bier und im Winter der Schwarze Winter-Rettich. Der Radi gehört bei uns zu den ältesten Kulturpflanzen, in wilder Natur kommt er nicht vor. Der Schwarze Radi (siehe Foto) kommt aus dem vorderasiatischen Raum, schon vor 2500 v. Chr. wurde er in Ägypten zu Heilzwecken verwendet.

Im Radi sind Senföle enthalten, diese geben ihm den typischen leicht scharfen Geschmack und den typischen Geruch. Diese Senföle gehören zu der Gruppe der Glucosinolate. Diesen Glucosinolaten wird eine antikanzerogene und antimikrobielle Wirkung zugeschrieben.

Inhaltsstoffe: Senföle, Linolsäure, Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Bor, ...

Eigenschaften: antibakteriell, harntreibend, schleimlösend, antikanzerogen, fungizid, blutreinigend, abführend, ...

Verwendung: Husten, Krampfhusten, Heiserkeit, Leberschwäche, Gallenschwäche, Gallensteine, Gicht, Rheuma, Verstopfung, Verdauungsschwäche, Nierensteine, Vitamin-C-Mangel (Skorbut), Frühjahrsmüdigkeit, Ischias, ...

Hustensaft aus Schwarzem Radi und Honig

Bei einem Schwarzen Radi die Kappe abschneiden und etwa 1/3 des Radifleisches aus der Mitte heraus schneiden und zerkleinern. Mit einer dicken Nadel einige Löcher in den Radiboden stechen. Das zerkleinerte Radifleisch mit 2 TL Honig oder Kandiszucker vermischen und in den ausgehölte Radi wieder einfüllen. Die abgeschnittene Radikappe wieder draufsetzen und den Radi auf ein Glas setzen, so daß der austretende Saft im Glas aufgefangen wird. Am nächsten Tag den Radisaft in ein sauberes Gefäß geben und im Kühlschrank lagern und innerhalb 3 bis 4 Tagen verbrauchen. Dieser Radisaft unterstützt die natürliche Schleimlösung bei Husten oder Bronchitis, wenn man 3–5 mal täglich einen Eßlöffelvoll einnimmt.

Bei Gallensteinen oder Leberbeschwerden wird in der Naturheilkunde oft eine Radisaftkur empfohlen. Solch eine Kur sollte aber nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, denn Radisaft sollte nicht kurz nach einer Kolik oder bei Entzündungen der Gallenwege eingenommen werden, da dies schwere und schmerzhafte Reizungen verursachen kann! Auch bei empfindlichem Magen sollte man besser auf den scharfen Rettich verzichten.

Bei mir kommt Radi meistens als frisches Gemüse zur Jause auf den Tisch. Wenn der frisch aufgeschnittene Radi zu scharf ist, kann man ihn auch gerne als Aufstrich verarbeiten.

Apfel-Radi-Aufstrich

Den Radi fein reiben, mit etwas Salz für ca. 1/2 Stunde ziehen lassen. Inzwischen den Apfel fein reiben und mit dem Zitronensaft vermischen, damit der Apfel nicht braun wird. Schinken in feine Würfel schneiden und die Petersilie hacken. Den Radi gut ausdrücken und mit den restlichen Zutaten gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Im Sommer kann man statt des Schwarzen Radi auch fein geschnittene Radieschen verwenden.

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