Pflanze des Monats

Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)

»Vor Hollerstaud'n und Kranawitt'n ruck' i mein Huat und noag bis halbe Mitt'n.«
(Bei uns wird der Wacholder meistens als Kranewitt bezeichnet)

Über der Tür aufgehängter Wacholder vertreibt Hexen, weil diese vor dem Eintreten ins Haus alle Nadeln zählen müssen.

Weltweit gibt es ca. 50 bis 70 verschiedene Wacholderarten. In Mitteleuropa findet man in freier Natur nur zwei Arten, den Gemeine Wacholder (Juniperus communis) und den Sadebaum (Juniperus sabina). Wobei in der Naturheilkunde nur der Gemeine Wacholder verwendet wird. Vorsicht: der Sadebaum ist giftig, darum wird er auch als Gift-Wacholder bezeichnet! Das enthaltene Sadebaumöl greift die Magenschleimhäute an und verursacht Hämaturie (Blut im Urin). Bei Schwangeren kann es zu Fehlgeburten kommen, früher wurden die Beeren des Sadebaums auch als Abtreibungsmittel verwendet.

Beim Wacholder gibt es männliche und weibliche Pflanzen. Aus den weiblichen Blüten bilden sich grüne, beerenförmige Zapfen, diese werden erst nach zwei bis drei Jahren reif (bläulich-schwarzbraune Farbe). Bei uns gehört der Wacholder zu den geschützten Pflanzen!

Inhaltsstoffe: Harz, ätherisches Öl, Invertzucker, Juniperin, Eiweiß, Pektin, Wachs, Gummi, Säuren, ...

Eigenschaften: schleimlösend, stärkend, nierenanregend, magenstärkend, antibakteriell, blutreinigend und blutbildend, ...

Anwendung: Mundgeruch, Blähungen, Gastritis, Sodbrennen, Rheuma, Übelkeit, Husten,...

Wacholderkuren dürfen nur bei gesunden Nieren durchgeführt werden. Vorsicht bei Schwangerschaften, auch die Beeren des Gemeinen Wacholders können Fehlgeburten auslösen.

30-tägige Kneipp-Kur

Am 1. Tag kaut man 1 Beere, am 2. Tag kaut man 2 Beeren, bis zum 15. Tag jeweils eine Beere mehr. Nach dem 15. Tag kaut man immer eine Beere pro Tag weniger.
Diese Kur kann zur Blutreinigung und zum Entgiften bei Gicht und Rheuma gemacht werden. Sie sollte aber nur nach Absprache mit einem Arzt ihres Vertrauens durchgeführt werden.

Honig-Wacholderbeeren-Salbe

Wacholderbeeren und Öl in ein Glas geben und in kochendem Wasserbad ca. 1/2 h ziehen lassen. Glas abkühlen lassen, und über Nacht zugedeckt weiter ziehen lassen. Am nächsten Tag abfiltrieren. Wacholderbeeren-Öl und Bienenwachs in ein Glas geben und unter ständigem Rühren im Wasserbad so lange erwärmen bis das Bienenwachs geschmolzen ist. Wenn das Bienenwachs geschmolzen ist, die Creme auf unter 40 °C abkühlen lassen und dann den Honig unterrühren. Diese Salbe in eine Cremedose abfüllen und kühl und trocken lagern. Diese Salbe wirkt schmerzlindernd bei Gelenksentzündungen und rheumatischen Beschwerden.

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