Pflanze des Monats

Salbei (Salvia officinalis)

»Wer auf Salbei baut - den Tod kaum schaut«

In der berühmten »Schule von Salerno«, einer Sammlung von Heilkräutergedichten aus der Zeit um 1300, wird eine Frage gestellt und beantwortet:
»Warum soll der Mensch sterben, dem Salbei im Garten wächst?«
»Gegen den Tod ist kein Kräutlein gewachsen.«

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Salbei. Auf dem ersten Bild sieht man den Echten Salbei, der in der Naturheilkunde und auch in der Schulmedizin verwendet wird. Auf dem zweiten Bild sieht man den Silberblattsalbei, einen meiner Lieblings-Zier-Salbei.

Inhaltstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle (Thujone), Menthol, Flavenoide, Harze, Glykoside, ...

Eigenschaften: adstringierend, antibakteriell, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, milchsekrethemmend, galleanregend, ...

Anwendung: Nachtschweiß, Schwitzen, Zahnfleischprobleme, Halsschmerzen, zum Abstillen, Mandelentzündung, Schweißfüsse, ...

Salbei-Tee

2 TL Salbei mit kochendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Der Tee hilft bei Nachtschweiß, bei Nieren- und Leberleiden. Als Gurgellösung hilft dieser Tee bei Zahnfleischentzündung und bei Zahnfleischschwund. Mindestens 5 Minuten mit dieser Teemischung gurgeln. Salbeitee sollte während der Schwangerschaft nicht getrunken werden - gurgeln ist kein Problem.

Salbeisalbe nach Hildegard von Bingen gegen Krämpfe

Man nehme zwei Teile Rosenblätter, einen Teil Blätter und Blüten vom Salbei. Die Kräuter werden in frischem Schweineschmalz erhitzt und daraus wird eine Salbe bereitet. »Und wo ein Mensch von Krampf geplagt wird, dort salbe er sich mit dieser Salbe und es wird besser.«

Rosenblätter und Salbeiblätter klein zupfen und mit ca. 200 g Schweineschmalz oder Ghee in ein Glas geben und im kochenden Wasserbad ca. ½ Stunde ziehen lassen. Glas abkühlen lassen, und über Nacht zugedeckt weiter ziehen lassen. Am nächsten Tag nochmals im kochendem Wasserbad ca. ½ Stunde ziehen lassen, danach abfiltrieren, das Ganze noch heiß in eine Cremedose abfüllen und abkühlen lassen. Salbe kühl und trocken lagern.

Kräuterpfarrer Kneipp empfahl, getrockneten, pulverisierten Salbei wie Pfeffer oder Zucker über die Speisen zu streuen.

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