Pflanze des Monats

Silberdistel (Carlina acaulis)

»Wenn nichts mehr hilft, dann hilft die Eberwurz.« (Volksname für Silberdistel in einer alten Redewendung)
Die Silberdistel wird auch als Wetterdistel bezeichnet, denn die großen Blüten schließen sich bei feuchtem Wetter.

Eigenschaften: abführend, antibiotisch, harntreibend, krampflösend, schweißtreibend, ...

Verwendung: als Abführmittel, bei Erkältung, gegen Hautkrankheiten, gegen Mundkrebs, früher gegen Pest und Würmer, ...

Verwendet werden die Wurzeln und die Blüte.

Achtung! Die Silberdistel steht unter Naturschutz, man darf sie deswegen nicht selber sammeln.

Auch Pfarrer Kneipp verwendete die Silberdistel: »Wer Schweres gegessen hat, das schwer im Magen liegt, der wird von dieser Wurzel Hilfe bekommen.« Man trockne dazu die Wurzel und pulverisiere sie, dann nehme man eine Messerspitze davon, 2mal pro Tag, in Tee oder Wasser. Man sollte jedoch bedenken, dass die Pfahlwurzel der Silberdistel leicht giftig ist.

Die Silberdistel ist auch ein Bestandteil des großen Schwedenbitters.

Großer Schwedenbitter

26 g Aloe
18 g Rhabarber
18 g Theriak venezian
18 g Kalmus
13 g Myrrhe
9 g Zitwerwurzel
7 g Angelikawurzel
7 g Enzianwurzel
4 g Eberwurz (Silberdistel)
5 g Lärchenschwamm
2 g Sennesblätter
2 g Kampfer echt
2 g Tormentill (Blutwurz)
2 g Bibergeil
2 g Muskatblüte
1–2 g Safran
5 g Roter Ton – Terra sigillata – Bolus rubra
7 g Diotöm – Kieselerde
35 g Muskatbohne
2,5 l Ansatzkorn (38%)

Zubereitung: Alle Kräuter in ein großes Glas geben, mit Ansatzkorn übergießen und alles ca. 4–6 Wochen lang ziehen lassen. Die Mischung einmal täglich gut durchschütteln. Nach 4–6 Wochen alles durch ein Sieb abseihen und die fertige Schwedenbitterlösung dunkel und kühl lagern.

Anwendung äußerlich: Akne, Narben, Verspannungen, Migräne, Schwindel, Rheuma, Nagelbettentzündungen, Hühneraugen, Warzen, ...

Ein Tuch mit Schwedenbitter tränken und dieses Tuch als Umschlag auf die zu behandelte Hautstelle legen. Alkoholische Lösungen können die Haut sehr stark austrocknen, daher immer gut nachfetten, am besten mit Ringelblumensalbe. Warzen und Hühneraugen mit Schwedenbitter mehrmals am Tag betupfen.

Anwendung innerlich: Appetitlosigkeit, Gicht, Rheuma, Neurodermitis, Kreislaufprobleme, Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen, Grippe, Fieber, Verdauungsprobleme, ...

Einen Teelöffel Schwedenbitter mit einem Glas Wasser verdünnen und dieses in der Früh und am Abend trinken.

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