Pflanze des Monats

Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)

Auf fast jeder Wiese steht er, und nur Wenige wissen, dass er eine vorzügliche Heil- und Küchenpflanze ist. Vom Löwenzahn wird von der Wurzel bis zur Blüte alles verwendet.

Die Blüten des Löwenzahns öffnen sich nur bei Sonnenschein. Auf einem Blütenkorb entstehen 200 bis 400 Fallschirme. Bei Wind können diese Samen bis zu zehn Kilometer weit fliegen. Der Löwenzahn soll Leonardo da Vinci Ende des 15. Jahrhunderts inspiriert haben, den Fallschirm zu erfinden.

Der französische Name Pissenlit (Bettnässer) weist nicht auf sein Aussehen, sondern auf seine harntreibende Wirkung hin. Weitere Eigenschaften: blutbildend, blutreinigend, gallenflussanregend, antikanzerogen, ...

Verwendung: bei Leberleiden, unreiner Haut, Warzen, Rheuma, Kopfschmerzen, bei Verdauungsproblemen aller Art, ...

Löwenzahn hat eine choleretische Wirkung. Das bedeutet, er regt die Galleproduktion in der Leber an, und verbessert dadurch den Fettstoffwechsel. Bei Problemen mit der Leber oder der Galle ist der Löwenzahn oft die Heilpflanze erster Wahl und wird folglich auch bei Gallensteinen und Hepatitis verwendet. Dies darf aber immer nur unter Aufsicht eines Arztes erfolgen.


Löwenzahn-Tee

2 TL Löwenzahnblätter und oder Löwenzahnwurzeln mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen und zugedeckt ca. 10 min ziehen lassen. Tee abseihen. Davon 3 Tassen am Tag verteilt trinken.


Löwenzahn-Kaffee

Wurzeln gut reinigen und in kleine Stücke schneiden. Zum Trocknen legt man die Wurzeln locker an einen warmen, trockenen Platz (z.B. Heizungsnähe) oder ins Backrohr bei 40°C. Die getrockneten Wurzeln nach dem Trocknen in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten und nach dem Rösten in einer Kaffeemühle mahlen. Der Löwenzahn-Kaffe wird wie normaler Kaffee aufgebrüht. Besonders gut schmeckt der Löwenzahn-Kaffee mit einer Prise Zimt.


Frischpflanzensaft-Kur

Frische Löwenzahnblätter im Entsafter entsaften und 3 mal täglich davon 50 ml ca. 1/2 h vor den Mahlzeiten trinken. Diese Kur entgiftet die Leber und hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit. Diese Kur sollte man nicht länger als 3 bis höchsten 6 Wochen machen.


Weißer Löwenzahnsaft hilft sehr gut gegen Warzen und Hühneraugen. Die betroffene Stelle zwei bis dreimal täglich mit dem weißen Pflanzensaft aus einem Löwenzahnstängel betupfen. Diese Kur sollte ca. 3 bis 6 Wochen gemacht werden. Diesen Pflanzensaft nicht auf offene Wunden oder in die Augen bringen; ist leicht ätzend.

In der Küche werden vom Löwenzahn meistens die frischen Blätter als Wildsalat verwendet.

Da der Löwenzahn zu meinen Lieblingskräutern gehört, mache ich jedes Jahr Löwenzahn-Kapern und Löwenzahn-Marmelade.


Löwenzahn-Kapern

Löwenzahnknospen über Nacht in eine Salzlake einlegen. Nächsten Tag die Löwenzahnknospen abgießen und in ein Glas füllen. Apfel- oder Weinessig aufkochen und die Löwenzahnknospen noch heiß mit dem Essig übergießen. Glas luftdicht verschließen und die Löwenzahnknospen 2 bis 3 Wochen reifen lassen. Diese Löwenzahn-Kapern schmecken sehr gut zu jeder Art von Käse, besonders zu Schafs- und Ziegenkäse.


Löwenzahn-Marmelade

Die Blüten am besten bei Sonnenschein um die Mittagszeit pflücken. Für die Marmelade werden nur die gelben Kelchblätter verwendet, das heißt die Blüten müssen vom grünen Körbchen befreit werden (schmeckt sonst bitter). Die Kelchblätter mit der kleingeschnittenen und entkernten Zitrone in ein großes Gefäß geben und mit ca. 1 l heißem Wasser übergießen. Die Gesamtmenge sollte 1,5 l ergeben. Zugedeckt über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag das Mark der Vanilleschote dazugeben, alles gut durchpürieren und mit dem Gelierzucker laut Packungsanleitung einkochen.

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